Stefan Roos, der Pilzeflüsterer
«Hier hat es noch mehr!» ruft Stefan Roos und eilt einen steilen Hang voller Laub hinunter. Ohne ihren Zweck zu erfüllen, baumeln die Wanderstöcke in der Luft, während Roos seinem Instinkt folgt. Das Pilz-Fieber hat ihn gepackt. Herbsttrompeten, Stäublinge – er kennt sie alle. «Diese Stelle ist besonders gut. Wo es viele Fliegenpilze hat, wachsen in der Regel auch viele Steinpilze», sagt er so, als hätte er sein Leben lang nie etwas anderes gemacht, als das Laub nach Pilzen zu durchforsten. Doch wer ihn kennt, weiss: In seinem Leben hat Roos nie «nur etwas» gemacht.
Abschalten in Bad Ragaz
Der Tag von Stefan Roos hat mehr als 24 Stunden. Anders lässt sich nicht erklären, wie er seine tausendundeine Aktivität auf die Reihe bringt. Am Mittag ein Konzert, dann schnell ins Auto und ab ans andere Ende der Schweiz, um einen Anlass zu moderieren. Dann noch ein Konzert und das obligate Posen für Fotos mit Fans, Unterschriften geben, sich mit den Leuten unterhalten – nicht selten bis vier Uhr in der Nacht. Um zehn Uhr morgens fängt es wieder an. Dazwischen schafft er auch noch, mit Fans auf eine Kreuzfahrtreise zu gehen, ein Festival zu veranstalten und seine berühmt berüchtigte Cervelat-Töffli-Tour durchzuführen. Aber auch so ein Wirbelwind wie Roos braucht einmal Ruhe. Diese findet er an seinem Lieblingsort, dem Guschachopf oberhalb vom Kurort Bad Ragaz.
Stefan Roos sprachlos
Auf dem Weg zur Aussichtsplattform erzählt der Schlagersänger, ohne gross Luft zu holen, von seiner grossen Passion, der Musik. Plötzlich bleibt er wie angewurzelt stehen, kaum hörbar presst er heraus: «Da drüben, eine Gemse. Ich habe auf dieser Höhe schon Rehe und Feldhasen gesehen, aber keine Gemsen. Das ist einmalig.» Ungewohnt, die Stimmungskanone so in sich gekehrt und demütig zu erleben. Auch die wenige Meter entfernte Gemse scheint das zu spüren. Seelenruhig kaut sie auf etwas Grünzeug herum und springt graziös den Hang vor ihr hinunter.
Wo Kiwis nicht weit vom Skilift wachsen
Andere reisen in exotische Länder oder an Sandstrände, um zu entspannen. Roos aber macht das Gegenteil. Er bleibt einfach zu Hause. «Ich habe schon vieles von der Welt gesehen, doch nirgends ist es so paradiesisch wie hier», erzählt der Heidiland-Botschafter. Bad Ragaz sei ein ganz besonderer Ort. «Wenn ich will, bin ich innert 15 Minuten inmitten wilder Natur. In meinem Garten wachsen Feigen, Kiwis und Bananenbäume, während ich im Winter vor der Haustüre Skifahren kann.»
E-Biken mit Überraschungseffekt
Neben dem Wandern hat der 47-Jährige seit Kurzem eine neue Leidenschaft: sein E-Bike. Selbst ein eingefleischter Ragazer wie er habe auf diesem Weg unbekannte Orte wie die Alp Sardona zu hinterst im Taminatal entdeckt. «Das E-Bike vereint Langsamkeit und schier unendliche Weite, das lässt mich die Welt mit anderen Augen sehen.» Es habe aber noch einen anderen positiven Effekt: «Seit meine Frau und ich E-Bike fahren, unternehmen wir viel mehr gemeinsam».
Seine Liste ist abgehakt
Roos sucht auf seinem Smartphone Bilder von einer E-Bike-Tour und scrollt dabei durch unzählige Fotos von Events, wo Promis wie Nino di Angelo, Nik P. oder Beatrice Egli mit ihm posieren. «Was habe ich für ein schönes Leben», sagt er und fügt an: «Mein Vater war ein gewöhnlicher Büezer, er ging von uns, bevor er seinen Traum leben konnte. Das hat mich geprägt. Alle Punkte meiner Bucket-Liste sind abgehakt. Ich habe viel erlebt.» Er schaut vom Guschachopf auf Bad Ragaz hinunter und erinnert sich an seine Kindheit. Etwa an das Jungwachtheim weiter unten im Wald, wo er als Bub sein erstes Schoggi-Fondue genoss. «Ich wünsche den Kindern von heute eine Kindheit, wie ich sie damals hatte. Mehr Natur, mehr Austausch mit den Menschen oder zu lernen, einen Stecken für die Wurst zu schnitzen.»
Anleitung zum Herunterfahren
Um den magischen Ort kennenzulernen, an dem Stefan Roos neue Kraft für seine Auftritte tankt, dient der Tourenbeschrieb zum Guschachopf. Auf 755 Metern über Meer kann man nicht nur ganz Bad Ragaz bewundern, sondern auch die spektakuläre Taminabrücke und das umliegende Sarganserland. Wer nach der rund zweistündigen Wanderung noch etwas länger in Bad Ragaz verweilen möchte, tut dies am besten mit dem Spa Day Package im Tehrmalbad Bad Ragaz, der Tamina Therme.